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Die Rolle der Türkei im Ukraine-Krieg

Sonntagsausgabe
Erdogan


Köln, der 08.06.2025

Seitdem Russland die Ukraine völkerrechtswidrig angegriffen hat, wurden Exporte aus Russland mit Sanktionen belegt. Um diese Sanktionen zu umgehen gibt es verschiedene Wege, die immer noch genutzt werden. Ein Weg davon geht über die Türkei.

Die Position der Türkei



Die Türkei ist ein NATO Land, verurteilt den Krieg gegen die Ukraine und möchte weiterhin in die EU, doch sie erheben keine Sanktion gegen Russland. Über den Bosporus, die Meerenge bei Istanbul, könnte die Türkei den Zugang zu den Weltmeeren für die Ukraine und Russland begrenzen. Doch das bilaterale Handelsvolumen der beiden Länder wurde seit Kriegsbeginn deutlich gesteigert.

Die Türkei sieht Russland zunehmend als langfristigen und profitablen Partner und immer weniger den Westen. So verlagern sie ihr Bündnis zunehmend Richtung Russland und weg von der NATO.

Wie umgeht nun Russland Sanktionen?



Russland hat alte Tanker aufgekauft und lässt sie unter falscher Flagge über die Weltmeere fahren. Zur sogenannten „Schattenflotte“ zählen ungefähr 500 Schiffe, die eigens entwickelte Versicherungssysteme nutzen und ihre Fahrtrouten verschleiern, sowie über komplizierte Strukturen verbergen wo das Öl herkommt und hinfließt.

Die Schiffe schalten ihre Transponder aus, sobald sie die Meerenge bei Istanbul passiert haben. Danach sind sie nur noch kaum zu lokalisieren und könne ihre Fahrt ungehindert über die Meere fortsetzen.

Auf dem offenen Meer kann Öl von einem Tanker auf einen anderen Tanker verladen werden, wodurch die Herkunft des Öls verschleiert werden kann. Danach ist es möglich das Öl in europäische Hafen zu transportieren.

Russland exportiert, seit den Sanktionen auf das Öl, verstärkt in andere Länder. So gingen an China und Indien der Großteil des russischen Rohöls und sie bauen mit diesen Ländern die Handelsbeziehungen weiter aus. Dadurch verdient Russland weiterhin genug Geld, um den Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren.

Finanzparadies Türkei

Da die Türkei keine Sanktionen gegen Russland erhebt, sind viele Russen in die Türkei gezogen, besonders nach Antalya, und bauen sich dort ein neues Leben auf. Laut dem dortigen Oberbürgermeister wohnen dort über 200.000 Russen.

Besonders für wohlhabende Russen, Oppositionelle und Kriegsdienstverweigerer ist es eine ansprechende Möglichkeit, um aus Russland zu entkommen. Natürlich gibt es bürokratische Hürden, doch sie können umgangen werden. Vor allem weil die Türkei Gelder aus Russland akzeptiert, solange die Herkunft des Geldes nachgewiesen werden kann.
So sind auch bei manchen Banken Überweisungen in Rubel möglich.

Um ein Recht auf die türkische Staatsbürgerschaft zu erhalten, muss mehr als 400.000 Dollar in der Türkei, zum Beispiel in Immobilien, investiert werden. Besonders für wohlhabende Russen ist das ein verlockendes Angebot, wodurch die türkische Staatsbürgerschaft relativ einfach erworben werden kann. Auch die Zahl türkischer Unternehmen mit russischer Beteiligung ist seit Kriegsbeginn deutlich angestiegen.





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